Re: Ankunft in der Lichthalle
von Annie1 » Do 23. Mai 2013, 21:00
Annie nickte dankend und war gespannt, ob sie einen Unterschied würde schmecken können und ob es wirklich einen Koch gab, der die Künste der Köchin auf Ehrenfels würde übertreffen können. Die kurze Pause die eintrat als man ihr ein Stück auf den Teller vortrug, nutzte sie um zu überlegen, was einen Fürsten an ihrem Leben wohl interessieren könnte.
Ich denke das mein Leben sicherlich nur halb so interessant ist wie das Eure euer Durchlaucht, lächelte sie gutmütig und schnitt dabei mit dem Messer ein Stück das Bratens ab. Vor vielen, vielen Jahren fand man mich in einem kleinen Wäldchen in der Nähe von Schaffhausen. Man nahm mich dort freundlich auf und mit meiner Hände Arbeit konnte ich mir bald sogar ein kleines Häuschen dort kaufen, eben gerade groß genug, um es mein eigen nennen zu können und sich wohl zu fühlen. Ungefähr ein Jahr danach fing ich an zu reisen, Nachbardörfer zu besuchen und andere Grafschaften, lernte Menschen kennen, von denen manche bis zum heutigen Tag immer noch ein Band der Freundschaft gemeinsam weben. Gewisse Umstände ließen mich mein Haus verkaufen und an den Bodensee ziehen. Dort erlernte ich meinen Beruf und stand den Neubürgern mit Rat und Tat zur Seite. Oft, sehr oft sogar lies ich meine Arbeit ruhen und bot Reisenden meinen Schutz und Geleit .. über einige Jahre.
Fast schon etwas nachdenklich tunkte sie das Fleisch in die Soße und fuhr dann fort. Auf einiger meiner Reisen hatte unter anderem Minni v.. Edelstetten kennengelernt, man verstand sich gut und traf sich immer wieder einmal, reist zusammen, trank, lachte .... es entstand eine Freundschaft. Maglight v. Werth und Minni versuchten mich zu dieser Zeit schon für den Orden der Königin zu interessieren, doch konnte ich mir damals nicht vorstellen einem anderen Herren zu dienen als mir selbst. Messer und Gabel wurden beiseite gelegt. Ich hoffe ihr verzeiht meine offenen Worte Euer Durchlaucht ... ich interessierte mich noch nie für Dinge wie Politik oder Armee, waren mir die meisten davon doch eher als hirnlos, intregante Schwätzer oder Trunk- und Raufbolde bekannt und das war nichts was mein Herr Vater mir als erstrebenswerte Tugend mit auf den Weg gab, wenn ihr versteht. Eine kurze Pause zum Luft schanppen wurde eingelegt, wohlwissend das ihr ihre Worte unter Umständen zum Verhängnis werden konnten, doch bereute sie kein einzig Wort, hatte sie doch auch geschworen sich keiner Lüge hinzugeben. Dennoch wurde ich im Laufe der Zeit besonnener und erkannte, dass das was ich tat zwar rechtens war in meinen Augen, aber man selbst mit Freunden an seiner Seite, ab und an nicht wirklich viel tun konnte, um für die Sicherheit und das Wohl der Bürger im Reich zu sorgen. Und so entschloss ich mich, mir mein eigenes Bild des Ordens zu machen, den man mir so sehr ans Herz gelegt hatte, trat vor etwas mehr wie 2 Jahren dort ein und wurde Ralf von Connacht zugeteilt. Ein sanftes Lächeln warf sie Minni und Ralf zu, bevor sie weiter fortfuhr. Da beide mich seit Jahren kennen, dürften auch sie es sein, die Euch meine Worte bestätigen und Zeugnis ablegen können über meine Worte Euer Durchlaucht.
Fast schon traute sie sich nach diesen Worten nicht mehr einen Bissen zu nehmen und sah stattdessen mit offenem Blick den Fürsten an, abwartend.